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Klassenarbeit Klasse 5 |
(R. Winkel: Der gestörte
Unterricht, Kamps päd.Taschenbücher Nr.69,
Verlag Ferdinand Kamp Bochum 1976)
An Stelle von Leistungsdruck sollten wir Lehrer und auch Eltern Arbeitsfreude vermitteln.
An Stelle von Hetze müssen wir uns Zeit nehmen und anderen Zeit zur Verfügung stellen.
An Stelle von Verurteilungen sollte wieder Verständnis treten.
An Stelle von Gleichgültigkeit kann letztlich nur die Liebe helfen.
Abbau des Frontalunterrichts zugunsten von mehr Gruppenunterricht.
Schülerorientierte Curricula
Nicht Lehrerisolation, sondern Lehrerzusammenarbeit.
Keine Elternfeindlichkeit, sondern größtmögliche Einbeziehung der Eltern
An Stelle der rigiden Notengebung Transparenz der Zensuren, sparsamer Gebrauch
derselben
und allmählicher Übergang in eine lerndiagnostische Beratung.
Am "Frechsein" eines Schülers trägt der Lehrer also insofern Mitwirkung, als er es oft nicht versteht, Konfliktsituationen so rational in die Kommunikation aller einzubringen, daß "jedwede Autorität aufgehoben und allein die rationale Kooperation verbindlich - für alle verbindlich - ist".Der "faule" SchülerDas heißt konkret: Solange auf Barrieren, Lohn und Strafe, Tricks und Überrumpelung zu Gunsten einer das Interessenfeld radikal offenlegenden Information nicht verzichtet wird, solange imperiale Strukturen nicht tendenziell aus dem Erziehungs- und Unterrichtsfeld entlassen werden, ist der "freche" Schüler eine logische Konsequenz. Zu einer gefährlichen Ideologie wird die "Frechheit" des Schülers jedoch dann, wenn Ursachen mit Wirkungen verwechselt und Einsichten verschwiegen werden. Die " Frechheit " des Schülers ist nicht Ursache des Disziplinkonfliktes, sondern die Folge einer barriereumschlossenen Erziehungs- und Unterrichtssituation.
" Faulheit" und "Interesselosigkeit" werden in der Regel als Ursachen des Schulversagens angesehen. In keinem Fall wird die Frage aufgeworfen, ob eventuell das schulische Versagen "Faulheit" bzw."Interesselosigkeit" zur Folge hat.
Die Schüler reproduzieren in Grundzügen das Stereotyp des Schulversagers, das ihnen ihre Lehrer vorgeführt haben. Es hat in der "Faulheit", dem "Nichtwollen" seinen Kristallisationspunkt. Dieses Merkmal " Faulheit " zeigt darüber hinaus eine Prägnanzsteigerung und strahlt auch auf andere Persönlichkeitsmerkmale aus, so daß weitere Negativa assoziiert und eventuelle Positiva abqualifiziert werden. Der Rolle des Lehrers als Verhaltensvorbild kommt bei der Ausprägung der Ideologie vom "faulen" Schüler ein entscheidendes Gewicht zu. Solange schulisches Versagen persönlich genommen, dem Schulversager das Stigma des Faulen, Böswilligen, moralisch Schuldhaften usw. zugesprochen wird, können weder von den Betroffenen noch den Mitschülern und Eltern rationale Analysen und pädagogisches Verstehen des versagenden Schülers verlangt werden.
Pädagogische Schlußfolgerungen (nach Jopt):
Erstens muß die Motivation, d.h. die Lernfreude dieser Schüler gehoben bzw. geweckt werden.
Zweitens sollten Lehrer die Schwierigkeitsgrade ihrer Aufgaben so staffeln, daß auch lerngehemmte Schüler echte Erfolgserlebnisse bekommen.
Drittens gilt es, über die Humanisierung der edukativen und didaktisch-methodischen Arrangements des Lehrers solchen
Schülern Selbstvertrauen zu vermitteln.
Der "schlechte" Schüler:
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