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Taxonomie von Lernzielen nach Bloom

Unter Lernzieltaxonomie versteht man die hierarchische Ordnung aller Lernziele innerhalb eines bestimmten Lernbereiches, wobei die Hierarchie nach einem einzigen gleichbleibenden Ordnungspunkt erstellt wird. (Ch. Möller)
 

kognitiv 1. Wissen/Kenntnisse (Knowledge)  verbal wiedergeben der Kenntnisse von 
  • konkreten Einzelheiten, 
  • Begriffen,
  • einzelnenr Fakten,
  • Wegen und Mitteln im Umgang mit Einzelheiten,
  • Übereinkünften,
  • Abfolgen, 
  • Klassifikationen und Kategorien
  • Methoden,
  • Abstraktionen,
  • Prinzipien und Verallgemeinerungen,
  • Theorien und Strukturen
  2. Verstehen (Comprehension)  Kenntnis von Begriffen und Konzeptionen
  • Übertragung,
  • Interpretation,
  • Extrapolation
 
3. Anwenden (Application) 
 
Aufgaben lösen
 
  4. Analyse (Analysis) ein Ganzes in seine Teile zerlegen und erläutern, mathematische oder logische Erklärungsmodelle finden.
  • Analyse von
  • Elementen,
  • Beziehungen,
  • organisierenden Prinzipien
  5. Synthese( Synthesis)  durch die neue Kombination von Teilen ein neues Ganzes schaffen
  • Grundlagen für eine einheitliche Kommunikation schaffen,
  • Programme für eine Reihe von Operationen entwickeln, 
  • Reihe abstrakter Bezihungen ableiten.
  6. Bewertung (Evaluation)  aus mehreren Alternativen begründet auswählen
  • Bewerten der inneren Klarheit
  • Bewerten nach äußeren Kriterien
affektiv 1. Wertbeachtung 
    (Receiving, Attending)
 aufmerksam werden
  • Bewußtsein
  • Aufnahmebereitschaft
  • Gerichtete oder selektive Aufmerksamkeit
  2. Wertbeantwortung (Responding)  reagieren 
  • in das Reagieren einwilligen,
  • zum Reagieren bereit sein,
  • beim Reagieren zufrieden sein.
  3. Wertung(Valuing)  agieren 
  • einen Wert annehmen,
  • einen Wert bevorzugen,
  • sich an einen Wert binden.
  4. Wertordnung (Organization)  integrieren von Werten 
  • einen Wert begreifen,
  • ein Wertsystem organisieren.
  5. Wertverinnerlichung 
    (Characterization by a value or
      a value complex)
 internalisieren
  • Wertsystem verallgemeinern,
  • eine Weltanschauung bilden.
pragmatisch  1. Imitation
  • innere Impulse zum Nachahmen annehmen,
  • eine Wiederholung beobachtbar ausführen.
  2. Manipulation
  • eine Handlungsanweisung befolgen,
  • eine erwünschte Handlung aus verschiedenen selektieren,
  • einen Handlungsablauf festigen.
  3. Präzision
  • eine Reproduktion beherrschen,
  • Verhaltensabfolgen selbständig regeln.
  4. Handlungsgliederung
  • eine Serie von Handlungen koordinieren,
  • eine Sequenz von Handlungen ausführen,
  • eine Reihe von Handlungen gleichzeitig harmonisch ausführen.
  5. Neutralisierung
  • Handlungen als Routine automatisieren,
  • Handlungen verinnerlichen und unbewüßt ausführen.


Lernzielhierarchie

        'Der Schüler wird im Umgang mit fremden Verhaltensweisen zum kritischen Denken erzogen .'         'Der Schüler wird sich im Umgang mit seiner eigenen und einer fremden Sprache bewusst, welche Möglichkeiten er hat, um seine eigenen
        Interessen durchzusetzen oder andere Interessen zu verstehen.'         'Der Schüler antwortet auf Entscheidungsfragen strukturell und supra-segmental richtig und inhaltlich angemessen.'

Lernzielbereiche (Lernzieldimensionen):

kognitive Lernziele - z.B. Wortschatz und Strukturen
affektive Lernziele - z.B. Imitation und Produktion von Sprecherhaltungen, Sprechabsichten
psycho-motorische oder senso-motorische Lernziele: z.B. Imitation und Produktion von Lautketten

Merkmale von Lernzielbestimmungen

Liste von Verben zur Formulierung von operationalisierten Feinlernzielen:
 
 
Folgende Unterschiede....................... nennen
Folgende Gegenstände....................... benennen
Wörter oder Sätze....................... phonologisch richtig nachsprechen, aussprechen
Aussagen , Texte....................... intonatorisch richtig und rollenadäquat oder situationsafferent lesen
Das Lied....................... singen
Fragen strukturell und inhaltlich richtig beantworten
Die Aussage....................... verneinen
Die Aussage....................... bejahen
Den Weg von ...... nach....................... erfragen, beschreiben
Den Inhalt des Textes '......................'  unter Verwendung folgender Schlüsselwörter ............ nacherzählen
Die Bildgeschichte ' ............................'  kommentieren und folgende Wörter und Strukturen..........benutzen
Das Für und Wider des....................... diskutieren und folgende Redemittel verwenden..
Eine Rolle aus dem Dialog '.................' vortragen
Die richtigen Antworten den Fragen zuordnen
Folgende key-words ............................... unterstreichen, herausschreiben
Folgende Äußerungen ......................... aufschreiben
Folgende Wörter ........................ zum word-set/Wortfeld/ Kollokationsfeld..'.............................' zusammenstellen, aufmalen
Den Lückentext schriftlich/ mündlich  ausfüllen
Die richtigen Antworten im 'multiple choice test' ankreuzen
Folgende Wörter....................... in einen Lückentext einsetzen



Folgende Tätigkeiten sind nicht operationalisiert:

kennenlernen
erkennen
verstehen
einsehen
nachempfinden
wiedergeben
versprachlichen
(re)aktivieren

es sei denn, sie werden mit konkreten Tätigkeiten verbunden.



 N.b.: Dies heißt jedoch nicht, dass man diese Verben nicht verwenden könnte. Allerdings
        können dann die aufgeführten Ziele nicht mehr Lernziel genannt werden, sondern müssen
        konsequenterweise als Lehrziele bezeichnet werden. Dies hat den Vorteil, dass viele Ziele,
        die bei einer Operationalisierung unter den Tisch fallen würden, wieder ins Blickfeld gerückt werden.


Beispiel: Einführung des Textes 'At Home'

Lernziele:

Die Schüler verstehen im Sachfeld 'At Home' die Situation der Mutter, die Hilfe benötigt und nach den einzelnen Familienmitgliedern ruft. Sie spielen die Rolle der Mutter und die Rollen der abwehrenden Kinder.

Teillernziele:

Die Schüler

                   ihrem Sinn nach durch definitorische Verfahren ( Reihenbildung mit
                    Bezeichnungen für Familienmitglieder und Räume), deiktische Verfahren
                    (Bilder, Demonstration, Mimik und Gestik) und sprechen sie phonologisch
                    richtig nach.                    'Where are you? I'm ...; She is not..'

                    mit der kommunikativen Absicht, jemanden zu finden.


Evaluation:

Die Ziele sind erreicht,

                    Die Schüler beweisen ihr Verständnis der neuen Wörter,
                    indem sie alle o.a. Verwandtschaftsbeziehungen in einem Stammbaum
                    sowie Räume und ihre Lage in einem Grundriss benennen und Fragen,
                    wo sich eine Person befindet, richtig beantworten.


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