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Fähigkeiten zur befriedigenden Kontaktaufnahme

(C. R. Rogers: Lernen in Freiheit, Kösel 1969)

Ich möchte den anderen gern hören

Hören der Worte, der Gedanken, der Gefühlstönungen, der individuellen Bedeutung, den Sinn jenseits der bewußten Intention des Sprechers

Konsequenz:" sich verstanden wissen "

Ich möchte gehört werden

Gehört werden, ohne gleichzeitig gerichtet, diagnostiziert, abgeschätzt oder berechnet zu werden.

ohne die Verantwortung abgenommen zu bekommen oder modelliert zu werden.

Konsequenz: Möglichkeit der Äußerung von furchterregenden Gefühlen, Schuldkomplexen, Verzweiflung und Verwirrung. Befreiung.

Wenn ich nicht hören kann

- weil das Gesagte für mich bedrohlich ist

- weil ich mich nicht von Erwartungen befreien kann.

Konsequenz: Mißverständnis

Wenn andere nicht verstehen

- wenn aus Gedankenlosigkeit, Unaufmerksamkeit, mit Dreistigkeit, Berechnung, einer geringschätzigen Antwort oder gar mit Sinnentstellung begegnet wird

Konsequenz: Nicht-Verstanden-Werden

Ich möchte real sein(Kongruenz)

- daß es grundsätzlich nichts gibt, wovor ich Angst haben müßte,

- wenn ich mich so zeige, wie ich bin,

- wenn ich aus mir herauskommen kann, ohne mich zu verteidigen,

- wenn ich die Tatsache akzeptieren kann, daß ich unzulänglich bin,

- daß ich oft nichts weiß, wo ich informiert sein müßte,

- daß ich häufig voreingenommen bin, wenn Aufgeschlossenheit angemessen wäre,

- daß ich oft Gefühle habe, die nicht durch die Umstände gerechtfertigt sind.

Konsequenz: Lernen - auch durch Kritik und Feindseligkeit;

Bereitschaft der Anderen auch ihre realen Gefühle zu äußern.

Die Vermittlung meiner realen Gefühle

- sich trauen, seine realen Gefühle zu erkennen und zu äußern.

Konsequenz: echte Kommunikation - adäquater Ausdruck

Die Begegnung mit den realen Gefühlen anderer

- Das Aufrichtige und Reale an den Gefühlen erkennen

Konsequenz: Entgegenkommen - Verlassen der Fassaden

Wenn es mir mißlingt, real zu sein

- Gründe: Angst, Bedrohung, Rivalität, unterschiedliche Vorstellungen, Ziel- und Wertsetzungen

Konsequenz: verzerrtes, aggressives oder verletzendes Verhalten

Das Bemühen, andere frei werden zu lassen

- anderen Freiheit zugestehen

- Frage der Bewertung und Beurteilung gemeinsam klären

Konsequenz: eigene Ziele und Zwecke verfolgen, Sinn finden eigene Kräfte mobilisieren

Liebe annehmen und geben

- Akzeptieren, daß mich jemand gern hat, annimmt, bewundert, schätzt;

- Persönliche Bereicherung, einen anderen zu schätzen, mich um ihn zu sorgen, ihn lieben zu können und dieses Gefühl auf ihn überfließen zu lassen.

Konsequenz: Förderung der Entfaltung

Ich kann andere eher achten

- Weil ich weniger Angst habe, positive Gefühle zu zeigen oder anzunehmen, kann ich Menschen eher achten.

- Nicht beherrschen wollen

- Nicht verändern, verbessern wollen

Konsequenz: Förderung der Persönlichkeitsentwicklung

Ich lege Wert auf zwischenmenschliche Kommunikation und Beziehungen

- Reale zwischenmenschliche Kommunikation und reale interpersonelle Beziehungen fördern die Entfaltung.

- Die Wahrnehmung positiver wie negativer Gefühle bei anderen erhöhen die Fähigkeit der Wahrnehmung dieser Gefühle bei sich
selbst.

- Mein Real-Sein ermöglicht dem anderen mehr Real-Sein

- Zulassen, von anderen ohne Widerwillen Wärme und liebendes Mitgefühl aufzunehmen, bewirkt, daß ich mehr Liebe geben kann,
ohne daß ich Angst hätte, in eine Falle zu geraten und ohne mich zurückzuhalten.

Konsequenz: Das Leben wird zu einem warmen, erregenden, beängstigenden, befriedigenden, bereichernden Wagnis, das der Mühe wert ist.


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