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Seit Ende der 70er Jahre hat die Schule zwar nicht zielbewußt, aber mit großen Anstrengungen die Voraussetzungen für Qualitätsmanagement in der Schule geschaffen: Die Öffnung von Unterricht und damit verbunden all die Zielvorstellungen, die mit den beiden Präfixen Selbst- und Eigen- verbunden sind, wie Selbsttätigkeit, Selbstbestimmung, Selbststeuerung, Selbstorganisation, Selbstvertrauen, Selbstbewußtsein, Selbstbewertung, Eigeninitiative, Eigenverantwortung, Eigenkontrolle, usw. Ohne diese Voraussetzungen sind die Grundsätze des Qualitätsmanagements nicht zu verwirklichen, weil sie einen Schüler voraussetzt, der auf dem Weg zu einer offenen Schülerpersönlichkeit ist, bereit sich selbst Ziele zu setzen, sich selbst Methoden zu erarbeiten, sich selbst während der Arbeit zu beobachten und zu kontrollieren, um aus dem Lern- und Arbeitsfortschritt alleine oder im Team konsequent Verbesserungen anzustreben und in die eigene Arbeitsorganisation und Lernverfahren zu integrieren.
Beim Qualitätsmanagement in der Schule kann es sich nicht darum handeln, daß Lehrer die alleinige Verantwortung für den Lernfortschritt ihrer Schüler übernehmen und mit ausgeklügelten Methoden Wissen und Fertigkeiten vermitteln, die dem Schüler das Gefühl fast ohnmächtiger Fremdbestimmung geben, das er nur mit passivem oder aktivem Widerstand bekämpfen kann. Verhaltensauffälligkeiten, Konzentrationsschwäche, psychomotorische Hyperaktivität, Unaufmerksamkeit, leichte Ermüdbarkeit, Arbeitsunlust, geringes Durchhaltevermögen, mangelnde Lernbereitschaft und Desinteresse sind die Folgen.
In den neueren Bemühungen, Qualitätsmanagement in die Schule einzuführen, begehen die für die Schulen zuständigen Ministerien den entscheidenden Fehler, punktuell Daten über Leistungen in der 8. Klasse durch Tests zu sammeln (Pisa, ohne zu wissen, wozu diese Daten verwendet werden sollen, ohne Schülern oder Lehrer längerfristige Visionen an die Hand gegeben zu haben, so dass sie wissen, nach welchen Kriterien Leistungen anzustreben und zu messen wären. Die Verantwortlichen verstoßen gegen mehrere Prinzipien des Qualitätsmanagements wie z.B. dem Prinzip der Transparenz der Ziele, der Beteiligung der Schüler und Lehrer, der Zufriedenheit aller am Lernprozess Beteiligten, der Klärung der Kriterien für hervorragende Qualität / Leistungen. Auswirkungen solcher Test sind weltweit bekannt: Hinarbeiten auf sehr gute Testergebnisse unter Vernachlässigung der Kreativität in Südostasien, psychische Störungen bei Schülern und Manipulation der Testergebnisse durch Lehrer in den USA.
Beim Qualitätsmanagement in der Schule handelt es sich vielmehr
um einen Prozess, in dem Lehrer und Schüler gemeinsamschrittweise
folgende Qualitätsmerkmale entwickeln:
kurzfristige Lernziele, mittelfristige Ziele und Lösungen, langfristige Visionen |
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fortlaufende Prüfungen und Verbesserungen der Lernorganisation und der Arbeitsmethoden |
Fehlverhalten und Fehler als Ausgangspunkt für Verbesserungen |
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Förderung der Fähigkeiten des Einzelnen durch Arbeiten im Team |
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Übernahme der Verantwortung durch den Schüler |
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Zufriedenheit aller am Lernprozess Beteiligten durch hervorragende Leistungen |
Einschränkung der Umweltbelastung |
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Klärung der Kriterien für hervorragende Qualität / Leistungen |
Lehrer müssen sich dazu neue Kompetenzen aneignen, die durch die Fähigkeiten gekennzeichnet sind, die Schüler herauszufordern und zu stimulieren, zu ermutigen und zu stärken. Sie müssen sich in die Position des Mitlernenden, Suchenden, Belehrt-werdenden versetzen können. Sie müssen sich Zeit nehmen und Zeit geben. Sie sollten das vertrauen in die Schüler haben, daß sie zu hervorragenden Leistungen fähig sind und daß sie dcxiese auch erreichen, auch wenn sie nicht linear, systematisch, sondern vielleicht unsystematisch, sprunghaft vorgehen.
Schüler werden erweiterte Kompetenzen gewinnen, die ihre Schlüsselqualifikationen erheblich steigern werden. Außerdem werden sie emotional anders am Unterricht beteiligt sein. Die Leistung, die sie erbringen, wird ihre Leistung sein, auf die sie stolz sein können, mit der sie zufrieden sind und die in einem ganz anderen Maße ihr eigen ist, als die systematische, ausgeklügelte, hervorragende Belehrung durch den Lehrer, die allerdings auch weiterhin ihren Platz im Unterricht haben und behalten wird.
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